11.7.2015 (Knossos auf Kreta)


 

Zurück in die Vergangenheit, in eine Zeit matriarchalischer, friedvoller Herrschaft: in die Kultur der Minoer.

Nachdem wir einen Tag zuvor im Archäologischen Museum in Iraklio waren, gönnen wir uns hier, an diesem besonderen Ort, einen Führer und erfahren vieles, was nicht im Reiseführer und auch nicht im offiziellen Band der Stätte zu finden ist: Minos als Herrscher? Was ist an dem Mythos dran? ... es bringt uns zum Nachdenken...

Knossos, eine Kultstätte, ein Lebensraum -

hier der Thronsaal

Diese Abbildung gehört neben der Delfindarstellung zu den berühmtesten in Knossos: der Stiersprung.

Ob dieser Salto rückwärts über einen wilden Stier tatsächlich ausgeführt wurde oder die Vorstellungswelt der Menschen von damals anregen bzw. widerspiegeln sollte, ist unklar.

Die weißen Figuren sind dabei Frauen, die dunklen Männer.

Die Originalteile der farbenfrohen Wandmalerei sind in Iraklion zu sehen.


 Auf dem Weg nach Knossos treffen wir entlang der alten Straße, die durch das Landesinnere führt, auf Ziegen. Sie ruhen sich im Schatten an steilen Felswänden aus, balancierend auf kleinen Felsvorsprüngen. Die Straße säumen herabgefallene Steine ... na vielleicht fallen sie nicht gerade jetzt herab, wo wir hier entlang fahren???


 Bali (Kreta)


Jeden Tag haben wir in unserer Bucht hohen Besuch: altehrwürdig kommt sie daher, die Meeresschildkröte, verspeist den einen oder anderen Fisch, schaut in die Runde, läßt sich von begeisterten Touristen photographieren und taucht dann wieder ab: "Bis morgen!"

 Bali (Kreta)


Nach unserem Delfinerlebnis in der Mondnacht begrüßen uns nun auch direkt am Steg die Delfine.

 2. Juli (Bali auf Kreta)


Kurz vor der Küste sichteten wir noch ein U-Boot (dort gibt es ein Marinesperrgebiet).
Und dann: Ankunft morgens gegen 9 Uhr auf Kreta!

30.Juni - 2. Juli (Überfahrt von Finikouda nach Kreta)

 

Die Sonne geht auf im ägäischen Meer, das seinen Namen von Theseus' Vater erhalten hat: dieser hatte sich ins tiefe Meer gestürzt, nachem er beim Anblick der schwarzen Besegelung des aus Kreta heimkehrenden Schiffes vom Tod seines Sohnes ausgegangen war. Theseus, noch ganz verstrickt in seine Liebesgeschichte mit Ariadne, der Tochter des kretischen Königs Minos, hatte jedoch lediglich vergessen, die weißen, vom Vater erhofften, Segel zu hissen...

 

Wir halten Kurs auf die Nordwestküste von Kreta, wo wir unsere Freunde von der SY Maya (eine wunderbare Familie, die von London aus in Richtung Australien unterwegs ist) treffen werden.

Seit den Ionischen Inseln haben wir uns immer wieder getroffen, wie z.B. in Fiskardo oder in der Shipwreckbay ...

 Unterwegs sichten wir kleinere und v.a. größere Schiffe ... hier vor der imposanten Kulisse der Süd-Peloponnes.

Nachts begegnen uns dann noch einige Tank-bzw. Containerriesen und viele Kreuzfahrtschiffe, die meisten in Richtung Santorini.

 Was wir uns immer gewünscht haben: eine Überfahrt im Vollmondschein!

Unser Beiboot ziehen wir im glitzernden Meer hinter uns her.

Um Mitternacht überraschen uns Delfine mit meterhohen Sprüngen direkt neben uns und umspielen uns eine halbe Stunde: paarweise schwimmen sie vor unserem Bug her, kreuzen unsere Linie, zeigen uns ihre strahlend weißen Bäuche ...

Als der Mond dann am Morgen der Sonne weichen soll, verabschiedet er sich von uns in strahlendem Rot!


21.6.2015, Olympia (Peloponnes)

 

Olympia hat uns ganz in seinen Bann gezogen.

Eine heilige Stätte, an der man die besondere Energie spürt. Besonders im Stadion.

Jeder wollte die Strecke laufen, ein Genuss!


 

Hier am Heratempel wird alle 4 Jahre das olympische Feuer entzündet.


15.06.2015 (Westküste Zakynthos)


Mit mäßigem Wind und reichlich Welle segeln bzw. "rollen" wir die schroffe, höhlenreiche, faszinierende Westküste von Zakynthos entlang.

Ein Rochen von mindestens 2m Durchmesser läßt uns anhalten und Runden drehen! Er grüßt uns und schwimmt einige Male um unser Schiff herum, taucht unter, kommt auf der andere Seite wieder an die Oberfläche. Seine Oberfläche ist grau-braun, eher unscheinbar, aber sobald er sich dreht, zeigt er uns stolz seine silbrig-weiß glänzende Schönheit. Beeindruckend!

Juli: Wir haben von einem Taucher jetzt bestätigt bekommen, dass es sich tatsächlich um einen Manta handelt, wie Jonathan vermutet hat. Diese wunderschönen Tiere sollen im Mittelmeer nur selten zu sehen sein - und wir hatten das Glück :-)


14.06.2015, Shipwreck-Bay auf Zakynthos


Bilderbuchansichten am Morgen und Hunderte von Touristen tagsüber.

Am Abend nur noch das Kreischen der Möwen und stille Einsamkeit - traumhaft.

Dank ruhiger See und kaum Wind konnten wir hier auch noch die Nacht vor Anker verbringen, inclusive Sundowner am weißen Nachbarstrand mit Blick auf die im Meer versinkende Sonne, umgeben von 200 m hohen Felsenklippen.

Da möchte man nur noch schweigen...


14.06.2015, die blauen Grotten (Zakynthos)


Auf dem Weg zur Shipwreck-Bay besuchen wir noch ausführlich die blauen Grotten im Norden von Zakynthos. Das Wasser ist klar, die Felsen im strahlenden Sonnenlicht weiß und so die Grotten ein Naturerlebnis: das Licht spiegelt sich bläulich an den Felswänden wieder, die Formationen im Innern lassen unsere Phantasie erblühen!

Manche besuchen wir a mit dem Beiboot, bei anderen tauchen wir alle vier gemeinsam von einer Höhle zur anderen unter einer Felswand den etwa 5m langen Durchgang entlang, immer dem strahlenden blauen Wasser entgegen. Wundervoll!


09.06.2015, Fiskardo (Kefalonia, Ionische Inseln, GR)


Fiskardo-Divers (PADI) - wir haben alle vier unser Taucher-Taufe erhalten!

Das war unglaublich - Bubblemaker, so heißt das "Diplom" unserer Kinder. Sie alleine im Wasser mit Flasche selbständig im Meer tauchen zu sehen, was für ein Gefühl.

Voller Vertrauen konnten wir sie in beste Hände geben. DANKE!





04.06.2015, Nydri (Lefkas, Griechenland)

 

Nach unserer entspannten Urlaubswoche widmen wir uns wieder unseren Arbeiten und Aufgaben an Bord.

Unser Motor stellt unseren Optimismus einmal mehr auf die Probe: Salzwasser im inneren Kühlkreislauf (wo nur Süßwasser sein sollte!) - der Wärmetauscher wird ausgebaut und ein neuer eingebaut, zum Glück konnte der Mechaniker vor Ort einen gutes gebrauchtes Ersatzteil auftreiben.

Da wir (noch) keine Waschmaschine an Bord haben und es hier einen kleinen privaten Wasch-salon gibt, wird unsere Wäsche gewaschen, die Bordwand bekommt ebenfalls eine Reinigungsaktion, die Genuaschoten werden eingeweicht und von ihren Salzkrusten :-)  befreit, Dominik reinigt unser gesamtes Bilge-System, alle Bodenbretter raus und ab in die untere Etage unserer Manolito - eine schweißtreibende Angelegenheit, v.a. bei mittlerweile wieder heißen Temperaturen...

Die Kinder entdecken nach ihrer Konstrukteurswoche ihr Playmobil wieder und sind stuuuundenlang in ihre Welten vertieft! Da kommen ihnen die Schulaufgaben, die mal wieder anstehen, geradezu ungelegen ;-)!

Nydri selbst ist für uns, die wir in der letzten Zeit doch eher ruhigere Orte aufgesucht haben, eine kleine Herausforderung: Tourismus pur, Unterhaltung, tanzfreudige "Greek Night", ...  und gegenüber liegt die "Tranquil Bay" mit dem Grab des Archäologen Dörpfeld ... ein spannendes Plätzchen!


28.05.2015, Meganisi (Griechenland)

Eine Woche Familiencharter: J&J, L&L

 

Eine neue Generation von Schiffskonstrukteuren ist geboren! Stundenlang saßen Jonathan, Jonathan und Laeticia daran, Pläne für Mega-Segelschiffe zu entwerfen. Schon morgens ab 7 Uhr, während der Kapitän noch wonnig schlummerte, wurde in der Jungen-Kabine eifrigst gearbeitet - höchst konzentriert, mit Lineal Millimeter für Millimeter Din A3 füllende Pläne schmiedend...

Und dann ging's schon vor dem Frühstück ab ins Beiboot, Bananaboot oder einfach nur mit Schnorchelutensilien bewaffnet ins teilweise für uns noch kühle Wasser.

Nicht nur für die Kinder war es eine tolle Woche, auch wir Großen haben die gemeinsame Zeit sehr genossen: Zeit für gute Gespräche, sonnen- und windreiches Segeln, ...

 


18.05.2015, Plataria (Griechenland, Festland)


Trotz unseres großen Wasservorrats von 600 l geht auch dieser Mal zur Neige und wir suchen und finden einen hübschen Hafen, wo wir uns mit Trinkwasser ausstatten können.

Es ist ein malerischer Ort. Wir genießen die untergehende Sonne, ein Anblick, der uns ein halbes Jahr lang gefehlt hat.



15.05.2015, Achilleion (Korfu)


Nach sonnigen Strandtagen vor Anker machen wir uns zum Abschluss unserer Woche mit Natalijas Mutter per pedes von Benitsai aus auf den Weg zum Achillion, dem Rückzugsort der Kaiserin Sissi.

Der Palast beeindruckt uns sehr! Klassische Schönheit des Bauwerkes, allgegenwärtige Präsenz antiker mythologischer Figuren und Inhalte, liebevolle Gestaltung nach pompeianischem Vorbild, kraftvolle Atmosphäre dank des duftenden Waldes und dem freien Blick auf das Meer ...



10.05.2015, Kerkyra - Korfu Stadt


Wir haben Besuch - Babica!

Bevor wir Natalijas Mutter in die zauberhaften Buchten Korfus entführen, machen wir noch einen Trip nach Korfu Stadt, die einiges zu bieten hat: eine imposante alte Festung, die uns an Korcula in Kroatien erinnert (diese beiden Städte verbindet tatsächlich nicht nur der Name!), schmucke Fassaden, einen wundervollen Platz, Zeugnis englischer und französischer Zeit auf Kerkyra ...



09.05.2015, Kalami auf Korfu (Griechenland)

 

Juhuu!!

0.30 - erschöpft und glücklich lassen wir den Anker in der Bucht von Kalami fallen! Griechenland!

Alle vier kriechen wir aus dem Cockpit runter in die Kojen und kuscheln uns in unsere Bettdecken...

Am Morgen lacht uns die Sonne entgegen und der Sommer beginnt!

Laeticia und Jonathan springen sogleich ins 19 Grad kühle Nass und beginnen alsbald damit, sämtliche schwimmbaren Untersätze aus dem Vorschiff herauszukramen und aufzupumpen!

Nachdem wir alle vier (die einen mehr, die anderen weniger ausgiebig) gebadet haben, lichten wir am Nachmittag den Anker, um am Abend pünktlich Natalijas Mutter am Flughafen Korfu abzuholen!

Winter ade - Sommer juhe!

 

 


08.05.2015, Canale d'Otranto

 

Bei Winden zwischen 18 und 25 kn überqueren wir raumschots den Canale d'Otranto.

Die Nacht auf den 8.5. haben wir bei nördlichen Winden bis zu 24 kn vor Anker im nördlichen Teil des Hafens von Otranto verbracht, wo wir uns dann am Morgen noch von unseren Freunden aus Frankreich verabschiedeten.

Wir waren im Herbst gemeinsam von Kroatien nach Bari gesegelt und nun hatten wir sie wieder getroffen, um erneut eine Überfahrt gemeinsam zu starten. Der Kreis schließt sich...

Nur dieses Mal fuhren sie weiter den Stiefel entlang und wir über den Kanal gen Griechenland.

Schaukel, schaukel ...

Bei der Überfahrt glitzerte das Meer silbrig und Dominik hat es sichtlich genossen, endlich wieder viel Meer um sich herum zu haben!

Auch wir drei haben es genossen, aber vielleicht nicht immer alle ... na ja, nach so vielen Monaten Hafen ...

Schön war's trotzdem!

 


Stiere, olé!- Dominik und Laeticia feiern ihre Geburtstage in Brindisi!

 

Laeticias großer Wunsch, mit ihren Freundinnen an einem Stall zu feiern, ist in Erfüllung gegangen:

Glückliche Kinderaugen und viel Spass für Groß und Klein inmitten von Natur und Pferdegeruch.

Wenige Tage zuvor wurde Dominik bei uns in der Lega von unseren Freunden hier vor Ort beglückwünscht. Unser Fest begann am frühen Abend mit den besten Aperitivi, die wir jemals genossen haben (Grazie, Pasquale!!), und dauerte bis in die tiefe Nacht hinein, gemütlich und einfach schön!



26.04.2015, Concerto di Primavera

Santuario Santa Maria del Casale, Brindisi

 

Der Winter hier in Brindisi war lang, länger als die Brindisiner selbst es vermutet hätten, wir alle sehnen nun wirklich den Frühling mit all seiner Sonnenkraft herbei.

Auch unsere Zeit hier neigt sich bald dem Ende zu, wir wollen weiter...

Aber Brindisi und die Menschen, die wir hier kennenlernen durften, haben einen festen Platz in unseren Herzen gefunden.

Wir sind jetzt verbunden. Vielen Dank für alles, was wir hier erleben und erfahren durften!!

 

 


24.04.2015, Concertino all'Ormeggio

Lega Navale Italiana, Sezione Brindisi

 

Überaus gastfreundlich wurden wir von der Lega Navale, Sezione Brindisi, aufgenommen, was uns dazu bewegt, mit viel Freude ein Konzert in der Lega Navale Brindisi zu machen. Ein voller Saal nimmt uns erwartungsfroh auf und im Anschluss an unser Konzert überreicht uns der Presidente Roberto Galasso die Clubanstecker und die Clubflagge.

Vielen Dank! Sie ist bereits gehisst!

Das leckere Büffet im Anschluss ließ uns dann noch lange verweilen, ein wirklich schöner und fröhlicher Abend in der Lega Navale Brindisi.

 

 


21. und 22. 04.2015, Santeramo in Colle, CD-Aufnahmen

 

Wir haben ein Studio mit Klavier gefunden, wo wir unsere Aufnahmen für eine Viamus-Reise-CD noch in diesen Tagen machen können.

Auf dem Programm stehen Opernarien und Arietten der Belcantisten wie Puccini, Rossini, Bellini und Mozart, außerdem noch ein paar neapolitanische Canzonetten und Lieder (v.a. von Mozart).

Laeticia und Jonathan sind natürlich mit von der Partie und tauchen in den beiden Tagen ein in die Phantasiewelten der Bücher und Playmobil. Jonathan liest stundenlang vor, Laeticia entwirft ihre Pläne vom Leben mit den Tieren, ... (auch Schule steht auf dem Programm...)

Jetzt müssen wir uns noch um das Booklet usw. kümmern und dann...

 


19.04.2015, Opti-Regatta in Giovinazzo (1,5 Std. von Brindisi entfernt, Abfahrt im Gruppenbus um 7 Uhr!!)

 

Endlich!  Nach zwei bereits wegen zu viel Windes abgesagten Regatta-Terminen findet diese statt, wenn auch an die 20 kn Wind und bis zu 1m hohe Wellen zu erwarten sind. Heiß ersehnt und dank unserer Nicht-Abfahrt aus Brindisi auch möglich!

Vor dem Wellenbrecher draußen auf offener See tümmeln sich über einhundert Optimisten und Laser - welch ein Anblick! Und Jonathan mit seinen Freunden vom Circolo della Vela Brindisi mitten drin.

Bisweilen sahen die tapferen kleinen Seebären vor lauter Seegang nichts als Welle vor bzw. neben sich.

Nach vier Stunden im Optimisten und zwei erfolgreich durchgeführten Runden ging Jonathan als 1. aus seinem Team und als 18. von 46 Teilnehmern in seiner Altersgruppe durchs Ziel!

Da war einer müde und vor allem sehr, sehr glücklich!!!

 


01.04.2015, die große Überfahrt - April,April!

(Lega Navale Italiana, Brindisi)

 

 

Wir sind seit April Mitglied der Lega Navale, Sezione Brindisi und haben im Zuge dessen auch unsere Manolito in den Hafen der Lega Navale verlegt.

La Pasqua italiana feiern wir noch in Brindisi - ob der Osterhase auch hier vorbeikommt? 

Endlich scheint wieder die Sonne, gar 20°C! Nach diesem langen und oft sehr kalten und windigen Winter ein Hochgenuss!

 


20.03.2015, Sonnenfinsternis

(auch in Brindisi)

 

In Ermangelung handelsüblicher Sonnenfinsternisbrillen hatte Dominik die rettende Idee: unser Sextant mit den Sichtschutzfolien für Sonnenbeobachtungen!

Und hier der Blick durch den Sextant, links zur Orientierung ein Segelboot in der Marina, rechts die Spiegelung der Sonne und des sich davorschiebenden Mondes! In Kombination mit dem aufkommenden Wind ein tolles Erlebnis!

 


23.2.2015, Pompeji und der Vesuv


Vom autofreien Sant'Angelo mit der Fähre am zauberhaften Procida vorbei, Capri im Hintergrund - und dann Napoli, die Stadt, in der man bei Rot fährt und bei Grün stehen bleibt, denn man geht ja davon aus, dass der andere bei Rot fährt ... herrlich!

Da das Wetter sehr wechselhaft und der Vesuv nebelverhangen war, sparen wir uns den letzten Aufstieg für ein anderes Mal auf. Auch für Ercolano (Herculaneum) kommen wir wieder ...

Dieses Mal ging's schnurstracks nach Pompeji!

Beeindruckend die insulae  (die römischen Wohnblöcke) mit ihren kleinen Kammern, den Tavernen und den kraftvollen Straßen. Dass wir genau dort entlang laufen, wo bis 79 n. Chr. noch Tag für Tag reges Treiben herrschte, ist kaum vorstellbar!

Leider schließen die meisten Häuser viel früher als das Areal an sich, was man erst bemerkt, wenn man vor verschlossenen Türen steht ... die wundervollen Fresken!

"La crisi!", wie uns ein Wärter schulterzuckend und selbst betroffen sagt.

Aber das läßt uns nicht verzagen: Wir wollten ja sowieso wiederkommen!

Eh wir uns versehen, bekommen wir dann noch eine Extra-Führung über die offiziellen Schließungszeit hinaus (ein kleiner Zusatzverdienst für die Museumswärter - la crisi!).

Erfüllt von neuen Erlebnissen und Eindrücken fahren wir dann glücklich in die Nacht hinein wieder zurück auf unsere Manolito nach Brindisi.

Wir haben wundervolle 6 Tage in den Regionen Lazio und Campania verbracht!




21.-23.2.2015, Ischia, Sant'Angelo


Nach stundenlangen und kilometerweiten Fußmärschen durften wir uns nun zwei Tage lang im autofreien Sant'Angelo bei Dominiks Großcousin ausruhen. Danke an dieser Stelle, denn dieser Ausflug wurde kurzerhand geplant und spontan eingeschoben.

Die Kinder waren superglücklich, denn nach langen Monaten hatten sie endlich wieder einmal deutschsprachige Spielkameraden, was sie sehr zu schätzen wussten.


18.-21.2.2015 Roma, Urbs aeterna


Bereits auf dem Weg nach Rom haben wir uns die Gründungsgeschichte Roms von Aeneas und dem Fall Trojas (dem lieben Paris sei Dank! Götter, wisst ihr eigentlich, was ihr wollt?!) über Askanius und Alba Longa, die liebende Rhea Silvia mit Romulus und Remus, Caesar (res publica und ein fürchterlicher Mord, wie geht sowas?!), Augustus mit seiner pax und den Moralgesetzen (arme Julia! geschickter Vergil!),  und letzlich dem Zusammenbruch dieses riesigen Imperiums gegenseitig erzählt.

Es gab viel Gesprächsstoff - die Kinder haben ganz klare Ansichten darüber, was gerecht oder ungerecht, gut oder böse ist, was der römische Held Aeneas so alles durchlebt hat an wirklich Heldenhaftem und ebenso an allgemein Menschlichem.

Nachdem wir erst spät in unserem hübschen Appartment im Gourmet-Viertel Testaccio angekommen waren, stürzten wir uns am nächsten Morgen ausgeschlafen ins Abenteuer: die Sonne lachte und wir gaben uns ganz dem antiken Rom hin.

Vor Ort wurde das Forum Romanum dann zum Riesenspielplatz: eingezogen sind wir natürlich wie die "Echten" in einem Triumphzug die Via Sacra entlang (die Warteschlange am Eingang hat unsere Phantasie beflügelt!). Der Palatin und vor allem die Domus Augusti mit eigenem Sportplatz und unverbaubarem Blick auf den Circus Maximus haben unsere Kinder sehr beeindruckt: da würden sie auch gerne leben!

Das Kolosseum (die absolute Nummer eins auf Jonathans to-do-liste) hinterließ einerseits strahlend aufgeregte Kinderaugen, andererseits aber auch den kritisch zweifelnden Blick, ob solche Spiele sooo toll seien, es kostete ja schon viele Menschen- und Tierleben - ist das wirklich so lustig?

Und passenderweise waren wir just an dem Wochenende in Rom, an die Stadt unter den Ausschreitungen der holländischen Fussballfans leiden musste. Zum Glück kamen wir dem Geschehen nie zu nahe, sondern sahen nur von weitem rote Rauchschwaden aufsteigen...

Richtig bewußt wurde es uns am Sonntag, als der wunderschöne Bernini-Brunnen auf der Piazza d'Espagna von Journalisten und Polizei umgeben war, die am locus delicti die Reinigungsarbeiten begleiteten. Wie kann man ein so einzigartiges Werk -und auch noch ein Boot- so verschandeln?! Laeticia, die sich die Brunnen auf ihre Topplatzierung gesetzt hat, war empört!

Es würde jetzt den Rahmen sprengen, alle Stationen aufzuzählen und näher zu beschreiben. Auf jeden Fall sind wir in diesen Tagen sehr, sehr viel gelaufen (die Stadt ließ uns einfach nicht los)!


08.02.2015, Carovigno

Arie del Bel Canto Italiano


Wir konzertieren im Teatro Italia Carovigno. Auf dem Programm stehen Arien von Bellini, Puccini, Donizetti, Mozart ... und neapolitanische Canzonetten von Tosti u.a..

So erklingen z.B. die Arie der Mimì (Si, mi chiamano Mimì von Puccini, La Bohème), der Lauretta (O mio babbino caro von Puccini, Gianni Schicchi), der Amina (Ah, non credea mirarti von Bellini, Sonnambula), die Rosenarie der Susanna (Deh, vieni, non tardar von Mozart, Hochzeit des Figaro), der Wally (Ebben, ne andrò lontana von Catalani, La Wally), ...

Ein wunderschöner Abend läßt uns gegen Mitternacht freudig auf unsere Manolito (Marina Brindisi) zurückkehren.

Danke an die Organisatoren des Abends, die sich voller Enthousiasmus für diesen gelungenen Abend eingesetzt haben.

https://www.youtube.com/watch?v=yxPdhpUquSw

 

14.01.2015, Egnazia (lat. Gnathia)


Egnazia ist ein kleiner Ort mit einer beeindruckenden archäologischen Ausgrabungsstätte und einem sehr informativen und spannend gestalteten Museum.

Schon Plinius d. Ä. erwähnte diesen Ort, zumal er zur Zeit der Antike einen wichtigen Hafen besaß.

Das Museum widmet sich der Geschichte der Stadt vom Bronzezeitalter bis zum Mittelalter. Besonders faszinierend fanden wir die Begräbnisstätten aus dem 4. Jhdt. v. Chr. und die Überreste der sehr gut erhaltenen römischen Stadt: das klare Straßennetz, die Via Traiana mit Wagenspuren!!, die Insulae, das Forum, das Amphitheater, ...

Alles da, klein aber sehr fein!!

 


12.01.2015, Taranto

MARTA - Museo Archeologico di Taranto

 

Wir machen einen Ausflug nach Taranto und lassen uns in die Welt der Antike entführen. Dort treffen wir dann noch eine Professorin für Archäologie aus New York, die noch wilder photografiert als wir und uns zu ihrer Lieblingsvase viel zu erzählen weiß. Die Kinder hören wie gebannt zu - sie kann sehr gut deutsch, was die beiden glücklich honorieren!


03.01.2015, Brindisi


Unsere erste Segelfahrt dieses Jahr!

Sonne, Wellen, weites Meer und bei Sonnenuntergang zurück in den Hafen -welch ein Genuss!


02.01.2015 Brindisi


Das Schicksal der Norman Atlantic und seiner Passagiere bewegt uns sehr. Die Ankunft der ausgebrannten Fähre hier in Brindisi unter immer noch bewegter See und großem Einsatz der Helfer bei strahlendem Sonnenschein beeindruckt uns zutiefst.

 

 


21.12.2014 Brindisi

 

Heute mal etwas anderes - heute findet unser alljährliches Adventskonzert statt, diesmal in Brindisi, in der sehenswerten Kirche Santa Maria del Casale - einer wunderschönen romanisch - gotischen Kirche, in der schon Franz von Assisi gebetet hat.

Unsere Kinder nehmen hier am Opti - Segeltraining der italienischen Nachwuchssegler teil. So bleiben wir auch vor Ort im Segel-Feeling...

 Photo: Iva Jauss


22.11.2014, Marina di Brindisi, unser Liegeplatz

 

Morgenstund hat Gold im Mund ...

so golden präsentierte sich heute morgen die aufgehende Sonne von unserem Steg aus.

Das prächtige Farbenspiel des Lichts, die Wolkenformationen, die Silhouette des Castello und der nie enden wollende Steg ...

berauschend!


14.11.2014, Brindisi 

 

Da uns sowohl der Wind als auch Arbeiten am Rigg auch hier länger als geplant festhalten, lernen wir auf diese Weise eine Gegend kennen, die so nicht in unserer Route vorgesehen war: Apulien. Doch auch hier gibt es Erstaunliches zu entdecken -  von Vergils Wohnhaus über Castel del Monte, wo Friedrich II. einen geradezu spirituellen Bau hat errichten lassen, bis zu unglaublich alten, knorrigen Olivenbäumen, wie wir sie noch nirgends zu Gesicht bekamen.

Vom üblichen sommerlichen Touristenrummel sind wir inzwischen meilen- bzw. monateweit entfernt. Gestern war  St.Martinsfest - hier eher ein Weinfest, mit Neuem Wein und Kastanien, im Volksmund daher auch "Festa dei ubbriacchi" (Fest der Betrunkenen) genannt! Auch die Schaufenster-Dekoration ist mittlerweile stark weihnachtlich geprägt.

 


10.11.2014, Monopoli

 

Ja, diese Stadt gibt es tatsächlich! Unverkennbar Süditalien, so wie auch der Werftchef hier. Wir hatten spätabends am Steg der Werft angelegt. Am Morgen kam dann ein Werftarbeiter ans Boot und ließ uns wissen: "Der Capo will Euch sehen!". - Dieser saß - in seiner ganzen Leibesfülle - hinter seinem Schreibtisch - wie einst Marlon Brando, erteilte lautstark seine Befehle in alle Richtungen und kontrollierte zwischendurch auf dem Bildschirm der Überwachungskameras, was wo passierte. Nebenbei ließ er uns in seiner Gnade den Preis für die Übernachtung selbst bestimmen.

Ein magisches Erlebnis war die Begleitung kurz vor der Ankunft: eine Schule Delphine schwamm einige Zeit um unser Boot und tauchte teilweise zwischen uns und dem aufgehenden Mond auf - solch wundervolle Momente vergisst man nicht...


Sonnenaufgang vor Bari
Sonnenaufgang vor Bari

31.10.2014, Bari

 

Wir sind in Italien angekommen - unsere erste grosse Überfahrt, 20 Stunden quer über die Adria, zwischen Fischerbooten und Containerschiffen, manchmal auch ganz alleine auf dem weiten Meer...

Soweit ging alles gut, v.a. als wir kurz vor Sonnenaufgang feststellten, dass unser nachgeschlepptes Dingi verschwunden war! Aber das unwahrscheinliche geschah, dank überlegter Suche mit Backtracking-Funktion sahen wir im ersten Licht der Sonne einen hellen Punkt, der sich bei näherer Betrachtung tatsächlich als unser Dingi zeigte.

Jetzt liegen wir hier in Bari in der Werft, lassen ein kaputtes Seeventil austauschen und erkunden derweil mit einem Mietwagen die Umgebung, z.B. Castel del Monte, sowie die Heimat der Familie Iaia vom Ristorante Engel in Wittnau, bei denen wir schon mehrere schöne Arienabende gestaltet haben.


24.10.2014, Lumbarda


Nachdem die letzten Turisten die Heimfahrt angetreten haben und der erste Herbststurm über unseren geliebten Strand gefegt ist, können wir nur schweren Herzens den Anblick des angeschwemmten Mülls ertragen. Wir lassen die Schulhefte in der Kiste und gehen an den Strand. Dort sammeln wir drei Säcke voll mit großen und kleinen Teilen aus Plastik, Ölgemisch, Metall, ... am schwierigsten gestaltet sich das Aufsammeln all der abertausend kleinen Plastikteilchen, die ÜBERALL verteilt sind!

Die Kinder bekommen Mitleid mit den armen Fischen, Delfinen, Pflanzen und allen Meereslebewesen, die mit dieser Plastik nichts anfangen können und ihr dennoch ausgeliefert sind. Und wir alle können etwas dagegen tun!

Am Nachmittag suchen wir im Internet noch nach weiteren Informationen und geniessen danach unseren idyllischen "Palmenbarstrand"!



22.10.2014, immer noch Lumbarda...

 

Lumbarda lässt uns nicht los...gestern wollten wir ablegen, unser halber Monat hier ist vorbei. Unser Motor war aber offensichtlich nicht einverstanden und lief unrund. Bis das Problem gelöst war, war der Tag zu weit fortgeschritten, und für die nächsten Tage waren starke Winde angesagt. - So blieben wir lieber gleich hier, wo wir wissen, woran wir sind! Odysseus brauchte schliesslich sogar 10 Jahre, um ins Ionische Meer zu kommen...

Nun geniessen wir weiterhin diesen inzwischen ruhig gewordenen Ort. Der Winter streckt seine Finger aus - sowohl was die Temperatur angeht, die uns dank der momentan heftig wehenden Bora ungewohnt kalte Nächte beschert, als auch das Aussetzen des Touristenstromes.

 


19.10.2014, Lumbarda 

 

Wir geniessen den herrlichen Spätsommer in Süddalmatien. Obwohl es spürbar herbstlicher wird, haben wir noch außergewöhnlich schöne Sonnentage, die wir am Strand und im Wasser verbringen - sofern uns die intensive Beschäftigung mit unserem Boot und dem hiesigen Landleben dazu Zeit lassen.

 

Für einen halben Monat haben wir uns hier in der Marina einquartiert, um auf ein Ersatzteil für unseren Motor zu warten und auch selbst etwas zur Ruhe zu kommen. Zum Glück ist die Marina Lumbarda nicht nur bezahlbar, sondern auch noch eine der schönsten - klein, überschaubar, direkt am Strand, ein angenehmer Platz. Wir haben auch schon bei der Weinlese geholfen, waren zum Kindergeburtstag eingeladen, waren mit einheimischen Fischern ihre Netze einholen, haben mitgeholfen, die Strandbar einzuwintern - kurzum, wir sind hier schon fast zu Hause.

Das heisst natürlich auch: Schule! - Und zwar nicht nur Sportunterricht (also Schwimmen und Tauchen), sondern vor allem die sogenannten "Hauptfächer", Mathe und Deutsch. Hier haben wir nun auch Gelegenheit, regelmässige Schulzeiten einzurichten, und sei es auch unter Palmen;-)

Ausserdem machen wir noch "Technischen Unterricht", das kommt auf einem älteren Segelboot auf Langfahrt nie zu kurz. Letzte Woche stand auf dem Programm: Impellerwechsel beim Aussenborder. Dadurch haben wir jetzt für unser Beiboot auch einen Aussenborder! Vor allem Jonathan ist restlos begeistert, und auch Laeticia kann bereits damit umgehen...